Dienstag, 26. Februar 2013

Superman Returns (Bryan Singer, 2006)

"You will see my life through your eyes, as your life will be seen through mine."

Regie - Bryan Singer
Drehbuch - Michael Dougherty, Dan Harris und Bryan Singer
Kamera - Newton Thomas Sigel
Erscheinungsjahr - 2006
Laufzeit - 154 Minuten


In einer Szene des Films fliegt Superman bis an die äußere Grenze unseres kleinen blauen Planeten um diesen zu beobachten. Er hört jedes Wort, jeden Hilfeschrei auf ihm in einem gewaltigen Wortschwall der für ein Menschen wohl nichts weiter als Lärrm wäre. Doch er hört es alles. Es hat einen Grund das ich gerade nur "für ein[en] Mensch[en]" geschrieben habe und nicht "für einen normalen Menschen". Denn Supermann ist nicht wie all die anderen Superhelden. Er ist kein Mensch. Seine wahre Existenz ist die mit der übernatürlichen Kraft für welche der handelsübliche Superheld erst einmal in ein radioaktives Fass stolpern müsste. Seine Maske ist im Umkehrschluss dann also die eines Menschen. Denn Superman ist kein Mensch. Nein. Für so jemanden wie ihn gibt es bei uns Menschen ein anderes Wort. Gott. Singer geht in seiner Verfilmung den konsequenten Weg dieser seit jeher deutlichen aber nie wirklich so konkret ausformulierten Symbolik der Ikone (Lois: Will we see you around? Superman: I'm always around.). Er macht ihn zu der gottgleichen Figur welche sie ist. Deshalb muss Superman im ganzen Film auch nie physische Gewalt gegen seine Gegner anwenden. Ganz einfach aus dem Grund da er es nicht nötig hat. Seine Präsenz sowie die nicht fassbare Größe seiner scheinbar unendlichen Kraft (oder jedenfalls die welche über die menschliche Wahrnehmung hinausgeht) reicht vollkommen. Wahrscheinlich ein Grund warum der Film bei so vielen auf taube Ohren getroffen ist da dieser doch so Grund Amerikanische Held aller Helden hier keine Fäuste schwingt um seine Gegner zu besiegen und somit die Gewaltlust des Publikums unbefriedigt zurücklässt. Doch badet auch ein Super-Mann nicht ganz im göttlichen Glanz. Genauso wie es bei üblichen Superhelden oft passiert das die Identität des Mannes vor der Maske sich langsam mit derer hinter der Maske verbindet, so ist es auch passiert das ein unter Menschen lebender und von Menschen erzogener Gott nicht gänzlich unbeeindruckt von den menschlichen Besonderheiten (Liebe etc.) ist denen er begegnet. Ähnlich wie auch Ang Lees Adaption des Hulk mit seiner interessanten Vater-Sohn Dynamik hat auch Superman Returns durch seine riskante Umsetzung mit fast schon pazifistischen Zügen der Namensgebenden Legende beim Publikum leider versagt und bekommt nun eine Erneuerungskur. Ob dies hilft und neue Akzente setzten kann oder nur ein zurückziehen in einen allzu sicheren Panzer sein wird bleibt offen. Zu wünschen wäre die erste Option. Der Mann in den Strumpfhosen hätte es durchaus verdient.

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